Bigtab zu Besuch bei der FDP-Fraktion Porta Westfalica

Auf Einladung der Portaner Liberalen nahm der Sprecher der Bigtab Thomas Rippke kürzlich an einer Fraktionssitzung der FDP Porta Westfalica teil. Nach einer intensiven Diskussion kam die FDP-Fraktion einmütig zum Entschluss, die Ziele und Aktionen der Bigtab aktiv zu unterstützen.

Die Fraktion sprach sich einmütig gegen eine ICE-Neubautrasse durch Porta Westfalica aus und wirbt für eine Erweiterung und Modernisierung der bestehenden Bahntrasse mit folgender Begründung:

Hintergrund der Planungen für die Neubautrasse ist der politische Wille, einen so genannten Deutschlandtakt einzuführen. Als Grundlage dazu dient das Schweizer Modell. Dort heißt es ITF (Integraler Taktfahrplan). Nun hat die Bundespolitik dabei aber sicherlich verkannt, dass das Schweizer Modell nicht so einfach auf Deutschland übertragbar ist. Deutschland ist rd. sieben Mal größer und hat weitaus mehr Ballungsgebiete und Großstädte, die im Takt verbunden werden müssten. Fährt man in der Schweiz z.B. von Süden nach Norden (Lugano-Schaffhausen) sind es rd. 270 km. Von Westen nach Osten (Genf – St. Gallen) sind es rd. 360 km. Und zu verbinden sind dabei nur die Großstädte Genf, Bern, Basel, Luzern, Zürich und der Knotenpunkt Olten. Also alles viel einfacher als bei uns in Deutschland mit den weiten Entfernungen und der Vielzahl der Ballungszentren und Großstädte.

Nach Meinung der Portaner Liberalen muss deshalb dringend über die Sinnhaftigkeit des geplanten Deutschlandtaktes in der jetzt diskutierten Form nachgedacht werden. Es gibt dazu viele Alternativen, die nicht die Milliarden-Investitionen in Neubaustrecken erfordern. „Die wirtschaftliche Verhältnismäßigkeit bei einer Optimierung der Bahntrassen muss auf jeden Fall gewahrt bleiben. Diese ist nicht gegeben, wenn mehrere Milliarden Euro investiert werden müssen, um eine Fahrzeit von 31 Minuten zwischen Bielefeld und Hannover zu erreichen“, so Fraktionsvorsitzende Cornelia Müller-Dieker.

Reinhold Kölling (Sachkundiger Bürger im Ausschuss Stadtentwicklung) ergänzt:

„Besonders, wenn die Folgen für Menschen, Tiere und Umwelt völlig außeracht gelassen werden.“

Nach der FDP-Fraktion spricht nichts dagegen, wenn die Bundesbahn ihre eigenen Ziele optimieren möchte, denn besonders die Themen: „Pünktlichkeit und Service“ sind die Kernprobleme der Bahn.

Die FDP-Fraktion plädiert dabei allerdings für eine Ertüchtigung der Bestandsstrecken, weil dafür die Kosten weitaus geringer sind und es heute überhaupt noch nicht abzusehen ist, wie sich Fahrgastzahlen nach der Pandemie und der weiteren Digitalisierung (Stichwort: Homeoffice) überhaupt entwickeln. Ein weiteres Milliardengrab des Verkehrsministeriums sollte unbedingt vermieden werden.

Foto (v.l.): Reinhold Kölling (FDP Porta), Thomas Rippke (Bigtab) und Cornelia Müller-Dieker (FDP Porta).